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Impressionen von der USCC 2013 – Trennbildfilm im Profi-Einsatz

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Im Vorfeld zur US Car Convention 2013 hatten wir ein Fashion-Shooting verlost. Der Gewinner, Boris, reiste extra dafür aus der Schweiz an. Ohne jegliche Vorerfahrung stellte sich Boris unter Anleitung dieser Herausforderung. Es war sozusagen ein Spezialworkshop im Schnelldurchgang. Seine Eindrücke und Ergebnisse hat er bereits auf seinem eigenen Blog veröffentlicht. Wir betrachten heute das stattgefundene Fashion-Shooting aus einer anderen Warte – und betrachten wofür wurde und wird die Sofortbild-Fotografie, speziell die Trennbildfilme, in der professionellen Fotografie eingesetzt. Mit von der Partie „Spitz Maßdesign“, die für die zu fotografierende Mode zuständig waren, ein wundervolles Oldsmobile, dessen Baujahr deutlich vor den Geburtsjahren der meisten am Set beteiligten Leute liegt und eine wahnsinnig große Location, auf die wir in diesem Bericht noch näher eingehen werden.

Vorausschickend müssen wir natürlich einräumen, dass heute die meisten Fashion-Shootings nicht mehr ganz so aufwändig gestaltet werden. Selbstverständlich hat auch die digitale Fotografie einiges verändert, nicht zuletzt auch die schnelle Bildschau man Set ermöglicht. Auf dem Display der Kamera oder durch Überspielen auf einen größeren Bildschirm können Szenenaufbau und Lichtsetzung schnell kontrolliert werden. In früheren Tagen, sowie in der reinen Analogfotografie ist dies nicht so leicht möglich. Da wird die Sofortbild-Fotografie unentbehrlich. In welchen Bereichen dies von großer Bedeutung ist, erklären wir jetzt an einigen Bildbeispielen.

Lichtsetzung, Lichtwirkung und Reflexionen. Licht wird für die Fotografie unbedingt benötigt. Und da es nicht damit getan ist, einfach eine Lichtquelle aufzustellen und dann fröhlich den Auslöser zu bedienen, muss zwischen Hauptlicht, Nebenlicht und Umfeldlicht unterschieden werden. Schon manchem Auszubildenden in der Werbefotografie haben diese drei Lichtquellen etliche schlaflose Nächte beschert. Es ist wirklich nicht einfach, perfekt mit Licht zu spielen. Und in der Kontrolle der richtigen Lichtausrichtung haben Fotografen auch noch das Problem, jeden bildstörenden Punkt zu erkennen. Da unser Sehen jedoch stets eine Interpretationsleistung unseres Gehirns darstellt, kann man beim Blick durch die Kamera so einige Störungen „übersehen“. Nur auf einem Bild ist das objektiv zu beurteilen. Hierzu ist der Sofortbildfilm hervorragend geeignet – so kann man auf dem untenstehenden Bild erkennen, dass sich die Hauptlichtquelle rechts im Bild spiegelt. Hier musste man also Hand anlegen.

FujiFP3000_130713_003b_web

Perspektive und Dimension. Besonders in der guten Fashion-Fotografie kommt es auf die perfekte Präsentation der Mode an, unter Einbeziehung der Location und wenn möglich noch durch die Integration eines weiteren Blickfangs. Für unser spezielles Fashion-Shooting durften wir eine Lager- und Verladehalle der „Spedition Sachsenland“ nutzen – eine wirklich riesige Halle. Die Umgebung soll nicht von der Mode ablenken, aber als Blickfang dienen. Und zu allem dem soll das präsentierende Model nicht auf die Funktion als Kleiderständer reduziert werden. Großes Handwerk und, wie Boris in seinem Blog-Bericht erwähnt, harte und anstrengende Arbeit. Es lohnt sich nun, ein wenig tiefer in die Materie anhand der Sofortbild-Fotografien einzusteigen. Hier zunächst das Testbild zur Set-Einstellung und dazu zwei Making-of-Bilder, um den gesamten Szenenaufbau zu sehen.

FujiFP3000_130713_005bweb FujiFP3000_130713_006bweb FujiFP3000_130713_007web

In der gewählten Perspektive wir die Räumlichkeit nicht richtig ausgenutzt. Alles wirkt zu kurz. Nun muss der Fotograf eine andere Position wählen, mehr Szene zulassen und hierdurch auch einen besseren Blick auf die präsentierte Mode finden. Boris hat diese Erkenntnisse perfekt umgesetzt, wie das nachfolgende Bild beweist.

Pentax 67 II - Kodak Tri-X @ ISO 800 - Entwicklung Kodak HC-110

Pentax 67 II – Film Kodak Tri-X @ ISO 800 – Entwicklung in Kodak HC-110

Dies waren nur kurze Einblicke in das Geschehen bei unserem verlosten Fashion-Shooting. Mit Sicherheit gäbe es noch eine Menge mehr zu berichten, aber heute wollten wir uns einfach nur auf den Nutzen der Sofortbild-Fotografie bei einem professionell ausgestatteten Shooting konzentrieren. Alle gezeigten Sofortbilder wurden auf dem „Fuji FP 3000 B“ gemacht, dem schwarzweißen Lichtriesen mit ISO 3000. Und weil die gute Laune am Set wichtiger als jede Technik ist, hat Boris dann Yvi, einem Stamm-Model von „Spitz Maßdesign“ die „Rolleiflex SL 66“ in die Hand gegeben, mit der Aufforderung den Fotografen (rechts) und seinen Assistenten (links) ins Bild zu setzen – wohlgemerkt, Yvi hatte noch nie eine analoge Kamera in der Hand, hat aber eigenständig scharf gestellt und selbstverständlich ausgelöst.

Rolleiflex SL 66 - Film Kodak Tri-X @ ISO 800 - Entwicklung in Kodak HC-110

Rolleiflex SL 66 – Film Kodak Tri-X @ ISO 800 – Entwicklung in Kodak HC-110

Und wie das aus „unserer“ Sicht aussah, wurde natürlich auch gleich per Sofortbild für die Nachwelt erhalten. Ganz nebenbei bemerkt, die Qualität des Sofortbildes muss sich wirklich nicht verstecken. Ganz ohne Entwicklungsarbeit, Fotochemie und Bildbearbeitung kann man damit schon beachtliche Ergebnisse erzielen.

Fuji FP 3000 B

#fp3000b

#pam2013


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